LIEBE
Du. Ich. Wir.
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You Left Me
True is I walked away
The cause is I gave all I had to you all day
I had no more power to go on that way
True is I walked away, the truth is you left me
True is I left you behind
The cause is that what was important to me you denied
You closed your eyes, or is it that you were blind?
True is I left you behind, the truth is you left me
Don’t look at me
As if you agree
That you were the first one who mentally did leave
Don’t look at me
As if you agree
That it’s only you with a certain cause to grieve
True is I love you so
The truth is I never would leave you, don’t you know?
But when I walked out of the door you’d let me go
True is I love you so, the truth is you left me
Don’t look at me
As if you agree
That you were the first one who mentally did leave
Don’t look at me
As if you agree
That it’s only you with a certain cause to grieve
Lyrics & Music: Dirk Röse
Recorded: 2018
© 1999 & 2016
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Waiting At Her Door
And no matter what my day turned into
Was it luck or trouble that I went through
I’ll be good to her, she knows for sure
When I’m homeward bound she’s waiting at her door
If there’s ever too much daily grind and
If we’re weary even at the weekend
She’ll come up with something nice and then
She will turn any pale moon into gold again
Woman, beautiful, there she is
Her smile a thousand kind promises
She’s heaven here on earth and so much more
Woman waiting at her door
She is down-to-earth, unique, appealing
understanding, clever, tender, healing
A real vision, someone to adore
I can’t wait to meet her waiting at her door
Woman, beautiful, there she is
Her lips a thousand tender kisses
She’s heaven here on earth to me and more
Woman waiting at her door
Lyrics & Music: Dirk Röse
Recorded: 2020
© 2012
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Where Have These Times Gone
Where have all the good times gone
When we shared the sun
Where have all the good times gone
When love always won whatever came our way
Where have all the good times gone?
I can’t say
Days deep in the cushions, no chance for discussions
We made love in a way I never felt before
Where have these times gone
When we felt much more?
Where have all the good times gone
When we were talking
Where have all the good times gone
When we were walking together along the riverside
Where have all the good times gone
Mutual guides
We had illusions, ground-breaking solutions
For every hard problem this world had left all the years
Where have these times gone
When there were no fears
Where have all the good times gone
Homemade paradise
Where have all the good times gone
When we appreciated ourselves more and more each day
Where have all the good times gone
They’re away
Once you got started on me and I got started on you
Our lives took off and heaven came so close and we spread our wings
Where have these times gone?
Who captured queen and king?
Lyrics & Music: Astrid Grützner & Dirk Röse
Recorded: 2021
© 1983, 1986 & 1991
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I Feel Like I've Felt Never Like Today
And suddenly I notice her face
I look at her, she looks at me
She gives me a smile and it is sweet and violent
Has a lovely style and it takes me a while then
I walk up to her and start a conversation
She comes closer and she isn’t very patient
She takes my hand and drags me with her
I walk with her, she walks with me
Over to the dancefloor, this is what we came for
How she moves she makes sure that she wants to give more
As we dance and touch each other, what a bliss
Slowly we move cheek to cheek and then we kiss
I feel like I’ve felt never like today
A little later we get wired
I follow her, she follows me
At home I grab her neck and she dares to grab my back
Build a sweaty stack and interloop our legs and
Then we hip hop through the rest of our good night
Finally fall asleep, done, in the morning light
I feel like I’ve felt never like today
A little late we sip a coffee
I love her, she’s in love with me
We are round the bend and we cannot amend and
It’s a start we’ve landed, we should never end it
We talk and make sure that we belong together
Meet again tonight and share our valued leisure
I feel like I’ve felt never like today
Lyrics & Music: Dirk Röse
Recorded: 2021
© 1987, 1993 & 2021
un·will·voll·kommen
liebe
ist der willkommene
kompromiss
mit der unvollkommenheit
hass
ist die vollkommene
kompromisslosigkeit
mit dem unwillkommenen
strand
zwei gestrandete seelen
stürme des lebens
zwei gestrandete seelen
einander zugeworfen
zwei gestrandete seelen
fremde bekannte welt
zwei gestrandete seelen
eins nicht am
ge·strand·et
ich und du
keine zukunft
eine gegenwart
nichts passt
alles passt
winkt freundlich das leben
ungeahntes glück
hier und jetzt
wichtig jetzt
tut gut
es zu sagen
du bist es wert
schön dass du da bist
hübsch siehst du aus
danke für alles
ich bin für dich da
du riechst so gut
das hast du gut gemacht
dein lächeln verzaubert mich
lass uns das gemeinsam machen
komm in meine arme
du tust mir gut
ich habe dich lieb
es zu hören
tut gut
antwort
deine zeilen verschwimmen
papier und augen blinzeln
ich sehe dich
ich sehe
dich
gang
und als sie
gegangen war
verschwand auch er
aus seinem leben
nein
ich sage ja
du sagst nein
nein ist stärker
ja kann gut kann schlecht
nein kann gut kann schlecht
nein ist stärker
gewalt macht geld
hierarchie demokratie
kompromiss
wege zum ja
auf augenhöhe
bleibt nein stärker
re·nur·ziert
das ist ja nur widerlich
was findest du nur an dem
der will bestimmt nur dein bestes
wie kannst du dich nur darauf einlassen
das kann ja nur schief gehen
wie kannst du uns das nur antun
nur
wer bin ich
sag bitte was
Liebe
Wuchtbrummi
Juli 2018, es war heiß. Bei Emden hatte Mika wie immer am Autohof angehalten, um sich mit Kaffee, Wasser, belegten Brötchen und Zigaretten zu versorgen. Der Lastzug musste heute noch bis Koblenz runter. Reiseverkehr war in diese Richtung nicht zu erwarten, nur um Düsseldorf und Köln herum würde er in die Rushhour geraten. Aber egal, Zuhause wartete niemand auf ihn und dem Kunden war es ohnehin lieber, wenn er die Ware nach Feierabend lieferte.
Die Straße war wie das Leben, dachte Mika, als er die Tür zum Fahrerhaus öffnete. Überall konnte man links und rechts rausfahren, aber meistens folgte man der vorgegebenen Route. Man war ständig von anderen Autos und Lastwagen umgeben, doch letztendlich saß man allein im Führerhaus, die Zeit und den Chef im Nacken.
Mika stieg ein, setzte sich und steckte den Kaffeebecher in die Halterung. Alles andere legte er auf den Mittelsitz. Er startete die Maschine und die Klimaautomatik sprang an. Dann schloss er die Tür. Für einen Augenblick war es fast unerträglich heiß auf dem Sitz. Er ließ die Fenster ein Stück herunter. Der Fahrtwind würde die schlimmste Hitze vertreiben, bevor die Klimaautomatik ihre Aufgabe erfüllte.Als er sich anschnallte, schlug etwas gegen die Fahrertür.
»Hallo! Entschuldigung!«
Mika blickte aus dem Fenster und sah eine Frau in seinem Alter, etwa Mitte zwanzig.»Was gibt’s?«, fragte er und taxierte sie mit einigen schnellen Blicken, die sie hoffentlich nicht bemerkte. Hübsch war sie. Es sah nett aus, wie sie ihre dunklen Haare in einen Pferdeschwanz gebunden hatte.
»Fahren Sie zufällig in Richtung Köln?«
Sie hatte eine angenehme Stimme und trug eine kurze Hose mit einer lockeren Bluse, die ziemlich weit aufgeknöpft war. Schnell sah er ihr in die Augen. »Ich muss nach Koblenz. Da komme ich an Köln vorbei.« Warum sagte er das? Es war doch klar, was jetzt kam.
»Würden Sie mich bis Köln mitnehmen?« Sie sah ihn mit kindlichen Augen an. Offenbar machte sie sich keine Gedanken darüber, was sie ausstrahlte.
Wollte er sie mitnehmen? Oder doch lieber in Ruhe seine Strecke abjuckeln? Er warf einen kurzen Blick aus der Frontscheibe. Vor ihm lagen die übliche Route und die üblichen ungenutzten Möglichkeiten, links oder rechts abzufahren und andere Wege einzuschlagen.»Steig ein«, sagte Mika. Irgendwie konnte er der bezaubernden Kleinen dann doch nicht widerstehen.
»Danke!«, rief sie erfreut, hüpfte einmal und lief um den Lastzug herum.
Die Beifahrertür öffnete sich und die junge Frau stieg so behände ein, als würde sie tagtäglich in großen Trucks sitzen.
»Danke«, wiederholte sie und strahlte ihn an. »Ich heiße Anika.«
»Mika.« Im selben Augenblick ärgerte er sich, dass er nicht abgelehnt hatte. Sie war so ein hübsches Ding und hatte ganz sicher nichts anderes im Kopf, als möglichst schnell und unbehelligt nach Köln zu kommen. Es war völlig abwegig, dass sie mehr wollte als eine kostenlose Beförderung. Erst recht nicht von irgendeinem Lastwagenfahrer.
»Wohin?«, fragte sie und zeigte auf ihren Rucksack.
»Leg ihn nach hinten.«
Sie wuchtete ihr Gepäck über die Rücklehne, und Mika konnte eindeutig erkennen, dass sie keinen BH trug.
»Ist das heiß heute«, meinte sie, als sie sich anschnallte.
»Wird gleich besser.« Mika wies auf die Klimaautomatik und drückte die Fensterheber.
Sie schwiegen, als der Lastzug vom Parkplatz rollte und sich in den Verkehr einfädelte.
Anika rutschte ungeniert auf ihrem Sitz hin und her, bis sie es bequem fand. »Das ist ja ein richtiger Wuchtbrummi. Da habe ich schon deutlich schlechter gesessen!«
»Ja, die Zugmaschine ist noch ziemlich neu.« Irgendwie war Mika stolz, dass sie seine Maschine gut fand. Verstohlen betrachtete er ihre Beine, die sie lässig gegen die Ablagefläche stützte. Eine Traumfrau. »Trampst du öfters?«, fragte er unbeholfen, um das Gespräch in Gang zu halten.
»Nur gelegentlich. Ich war auf Norderney und wollte eigentlich mit der Bahn zurückfahren. Aber in den Zügen soll es ja zurzeit unerträglich heiß sein.«
Mika lag die Frage auf der Zunge, ob sie keine Angst habe, mit einem fremden Mann zu fahren. Aber er befürchtete zugleich, dass er genau damit bei ihr Befürchtungen schüren würde. Wenn sie sich wohl fühlte, umso besser. Er würde nicht daran rühren.
»Und du?«, fragte sie. »Fährst du diese Strecke oft?«
»Ja, ziemlich oft.« Mika wollte es bei schon bei dieser Antwort belassen, doch ein Gespräch würde er so nicht führen können. »Es gibt einige Kunden, die Wert darauf legen, dass ich für sie fahre.«
»Und das können die bestimmen?«
»Kommt darauf an, ob es gute Kunden sind. Die Konkurrenz ist hart in der Branche. Und solch ein Entgegenkommen kostet nichts.«
Darauf sagte sie nichts, als ob sie über seine Worte nachdachte. Dann fragte sie: »Wird es nicht langweilig, immer dieselbe Strecke zu fahren?«
»Es geht.« Wieder musste er sich zwingen, mehr zu sagen: »Eine gewisse Routine ist nicht schlecht. Man kann einfach drauf los fahren und seinen Gedanken nachhängen.«
»Ja, du hast sicher viel Zeit zum Nachdenken.« In den Augenwinkeln bemerkte er, dass sie ihn ansah. »Worüber denkst du denn nach?«
Mika war unangenehm überrascht. Was sollte er jetzt antworten? Dass er davon träumte, die eingefahrenen Wege zu verlassen und was ganz anderes zu tun? Aber er konnte ihr nicht einmal sagen, was ihm da vorschwebte. Und dass er sich ziemlich häufig fragte, wie es wohl wäre, mal eine Frau wie sie neben sich zu haben, behielt er auch besser für sich. »Na ja, irgendwie ist die Straße wie das Leben. Irgendwer schickt einen los und damit steht alles andere fest.« Er blickte kurz zu ihr hinüber. Sie sah ihn immer noch an. Hielt sie ihn jetzt für dumm?
»Ich glaube, du bist ein richtig netter Kerl«, sagte sie.
Mika spürte ein Kribbeln im Nacken. Er fand Anika auch klasse, aber das musste er für sich behalten. Sonst wäre sie vielleicht doch noch auf die Idee gekommen, er könnte sich Freiheiten herausnehmen. Und sie selbst klang so aufrichtig und arglos, dass sich hinter ihrer Aussage ganz sicher nichts verbarg, das diese Freiheiten zuließ.
»Aber wenn das Leben wie die Straße ist, warum nimmst du nicht mal einen anderen Weg?«, schlug sie vor.
»Welchen denn?« Sie hatte tatsächlich die Frage gestellt, die ihn auch bewegte. Was würde sie sagen?
»Ich weiß nicht so recht«, sagte sie. »Aber für mein Leben ist der Weg nicht klar vorgegeben.«
Sie hatte also auch keine Antwort. Mika blickte versonnen auf die Straße. Dann fiel ihm ein, auf welche Frage sie nun sicher wartete: »Was machst du denn so?«
»Ich habe gerade mein Studium abgeschlossen. Germanistik.«
Sie hat studiert. Das sah schlecht aus für einen Lastwagenfahrer.
Anika strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn. »Und da war ich ein paar Tage auf der Insel, um mich zu erholen.«
»Allein?« Mika hätte sich auf die Zunge beißen können. Hoffentlich dachte sie jetzt nicht, dass er sie nach ihrem Freund befragen wollte.
»Nein, nicht allein«, sagte sie, ohne dass sich ihre Tonlage änderte.
Klar. Natürlich war sie nicht allein gewesen. Wie hatte er das auch nur annehmen können.
»Meine Freundin muss nach Hamburg. Sie hat schon vor einer Stunde eine Mitfahrgelegenheit gefunden.«
Mika war irritiert. Hatte sie nun einen Freund oder nicht?
Anika beugte sich vor und zog ihre Schuhe aus. »Es ist immer noch ziemlich warm hier. Kannst du die Klimaanlage nicht noch weiter aufdrehen?«
»Doch, schon. Aber man muss aufpassen, dass man sich nicht erkältet.« Dennoch stellte er die Automatik zwei Grad tiefer ein. Die Achterbahnfahrt seiner heimlichen Gefühle, Wünsche und Selbstbeschränkungen machte ihm zu schaffen. »Stört es dich, wenn ich rauche?«
»Ich bin hier nur Gast«, antwortete sie unverbindlich.
Mika steckte sich eine Zigarette an und ließ das Fenster herunter. Sofort schlug ihm der heiße Fahrtwind ins Gesicht.
»Gibst du mir auch eine?«, fragte Anika.
»Du rauchst?«
»Manchmal. Und jetzt habe ich Lust.«
Er reichte ihr die Schachtel hinüber und dachte an seine Lust.
Als sie den Rauch ausblies, ließ sie ihr Fenster ebenfalls herunter. »So heiß war es seit Jahren nicht mehr. Ich schwitze.« Mit der freien Hand fasste sie ihre Bluse und wedelte sich Luft darunter.
Da! Jetzt hatte er ihren Busen gesehen. Unwillkürlich machte Mika den Rücken krumm und stützte sich auf das Lenkrad. Reiß dich am Riemen. Eine von der Uni will nichts von dir. Er sah die nächste Ausfahrt vor sich und fuhr vorbei. Immer schön gerade aus.
Kurz darauf warfen sie beide ihre Kippen aus dem Fenster.
Mika schwieg und auch Anika sagte eine Weile nichts. Er spürte aber, dass sie immer wieder zu ihm herüber sah.
Dann fragte sie unvermittelt: »Hast du Familie?«
»Nein.«
»Hast du eine Freundin?«
»Zurzeit nicht.« Sie durfte sich diese Fragen erlauben, weil sie eine Frau war und von ihr keine Gefahr ausging. Er sah den Autos nach, die ihn überholten.
»Mich fragst du aber nicht viel?«
Mika räusperte sich. »Ich will nicht, dass du dich bedrängt fühlst. Es ist ja nicht ungefährlich für eine junge Frau, bei einem fremden Mann mitzufahren.«
Sie lachte. »Keine Sorge. Ich habe keine Angst vor dir. Du bist okay.«
Mika konnte darin kein Kompliment erkennen. »Okay sein« klang wie »harmlos« oder »nichtssagend«. Je länger desto mehr war er frustriert.
Wieder schwiegen sie und Mika ließ sich und den Lastzug vom Verkehr treiben.
Irgendwann fiel ihm auf, dass seit der Zigarette die Fenster offen standen. Gerade wollte er fragen, ob er sie nicht schließen sollte, da sah er, dass sie die Augen zu hatte. Ihr Kopf war zur Seite gerutscht und wackelte leicht im Rhythmus der Straße. Ihr Gesicht war wunderschön, wenn sie schlief. Doch dann wurde sein Blick magisch von ihrer Bluse angezogen. Der Fahrtwind zerrte am Stoff und gab immer wieder den Blick auf ihren Busen frei. Ihm schien, dass ein Knopf mehr offen stand als vorher. Der Wind musste ihn gelöst haben. Es war undenkbar, dass sie ihn geöffnet hatte. Er sah sich ihre Beine und ihre Füße an und spürte, dass sie ihn erregte. Immer wieder kehrte sein Blick zurück und heftete sich in den Ausschnitt ihres Hemdes.
Plötzlich schlug Anika die Augen auf. Mika zuckte zusammen. Sie lächelte ihn an. Er lächelte verkrampft zurück und sah eilends auf die Fahrbahn.
»Und?«, fragte sie mit verschlafener Stimme. »Gefallen sie dir?«
Mika lief rot an. »Was meinst du?« Es war ihm unendlich peinlich.
»Meine Brüste. Weil du sie angesehen hast.«
»Entschuldige. Tut mir leid.« Hatte sie etwa gar nicht geschlafen?
»Kein Problem.«
Mika wunderte sich, dass ihre Stimme immer noch freundlich klang.
»Was ist nun? Gefallen sie dir?«
Mika nickte und starrte geradeaus. »Ja.«
Sie zog ein Bein auf die Sitzfläche und wandte sich ihm zu. Er schaute kurz hinüber. Sie kniff die Augen zusammen und sah ihn unentwegt an.
»Du machst mich nervös«, sagte er.
»Schön!«
Einmal mehr wurde es still.
Dann sagte sie: »Vielleicht war es ja Absicht?«
»Ganz bestimmt.« Mikas Stimmung war plötzlich mies.
»Warum nicht? Vielleicht wollte ich ja, dass du sie siehst?«
»Frauen machen so etwas nicht.« Mika glaubte an das, was er sagte. Wieder zog eine Ausfahrt an ihm vorbei, wieder eine verpasste Gelegenheit auf neue Wege.
»Wenn du meinst.« Anika holte ihren Rucksack hervor und kramte darin herum, bis sie eine Flasche Wasser fand. Sie trank etwas, legte den Rucksack zurück und behielt die Flasche in den Händen. Ihre Bluse schloss sie nicht.
Erneut stockte das Gespräch.
Als sie sich dem Ruhrgebiet näherten, meinte Anika. »Irgendwie bist du ein bisschen seltsam.«
»Ja, kann sein.« Mika dachte, dass der Tag eine ziemlich unangenehme Wendung nahm und fühlte sich noch elender.
»Vielleicht ist es gar nicht gut, dass du so viel nachdenkst«, mutmaßte sie.
Mika zuckte die Schultern. »Es ist, wie es ist.«
»Du musst nicht ärgerlich sein. Es ist wirklich nicht schlimm, dass du mir in die Bluse geguckt hast. Männer interessiert das nun mal. Ich fände es schrecklich, wenn Männer nicht neugierig auf mich wären.«
»Es kommt immer darauf an, wer es ist.«
»Genau. Und bei dir fand ich es nicht schlimm. Im Gegenteil.«
Mika wagte es nicht, sie anzusehen. Der Lastzug rauschte an einem Autobahnkreuz vorbei und er dachte, dass Anika viel zu selbstbewusst für ihn war. Anstatt zu verlangen, dass er an der nächsten Raststätte hielt und sie aussteigen ließ, weil er sich Freiheiten genommen hatte, ließ sie sich einfach weiter von ihm fahren. Sie wusste, dass sie anziehend war, und sie wusste ebenso, dass er sie niemals berühren würde.
Am späten Nachmittag fuhren sie an Düsseldorf vorbei und näherten sich ohne nennenswerte Staus ihrem Ziel.
»Gleich kommt Köln«, sagte Mika. »Wo soll ich dich raus lassen?« Er war furchtbar enttäuscht darüber, wie belanglos die Fahrt mit ihr letztendlich geblieben war.
»Am besten gleich die nächste Raststätte. Ich lass mich abholen.«
»Von deinem Freund?« Er musste es einfach wissen.
»Ich habe keinen Freund.«
Nun wusste er es. Aber machte es einen Unterschied?
Als Mika auf die Abbiegerspur ausscherte, knöpfte sie ihr Hemd zu und schnappte sich den Rucksack. Er suchte einen Parkplatz und hielt an, ohne den Motor auszuschalten.
»Vielen Dank, dass du mich mitgenommen hast.« Sie öffnete die Tür.
»Alles klar«, erwiderte er. »Mach’s gut.«
Sie stieg aus und zog das Gepäck aus der Kabine. Noch einmal sah er ihren dunklen Schopf, als sie sich den Rucksack aufsetzte, und wurde wehmütig.
Die Tür war schon fast zu, als sie plötzlich wieder aufschwang. Anikas Gesicht tauchte auf und sie fixierte ihn mit den Augen. »Ich sage so etwas ja normalerweise nicht, aber du bist wie dein Auto: ein echter Wuchtbrummi.«
Mika war überrascht.
»Und es war doch Absicht!« Ihre Stimme klang trotzig.»Du solltest sie sehen!« Diesmal war sie es, die errötete. »Ich finde dich nett und ich hätte es schön gefunden, wenn du mich auf irgendeinen verschlafenen Parkplatz entführt hättest.« Sie holte tief Luft. »Und damit du es ganz genau weißt: Ich hätte mich sogar von dir verführen lassen. So richtig schön in deiner großen Kabine. Und wer weiß, was sonst noch alles hätte werden können. Heute, oder vielleicht sogar auf Dauer. Schade.« Schnell schlug sie die Tür zu.
Für Sekunden saß Mika regungslos hinter dem Steuer. Dann hatte er es plötzlich eilig. Er schaltete den Motor aus und sprang aus dem Führerhaus. Sie war weg. Er lief um den Wagen herum und suchte sie, doch vergeblich. Voller Verzweiflung stampfte er mit dem Fuß auf. Er hatte eindeutig eine Ausfahrt zu viel verpasst.
Fluchend stieg er wieder ein und fuhr los. Im Rückspiegel sah er sie. Sie telefonierte. Hinter ihm fuhr der nächste LKW an. Mika konnte nicht mehr anhalten.
Er lenkte den Wagen zurück auf die Autobahn. Das Leben ist wie die Straße, dachte er, du kehrst immer wieder auf die Spur zurück.
Raubritter
Manchmal werde ich nachdenklich. Immer dann, wenn ich nicht raus will in die Welt, raus aus diesen Mauern, raus aus dem Schutz dieser Mauern. So wie heute, weil heute eine Entscheidung zu erwarten ist.
Mein Sohn Leonhard kommt in die Küche und murmelt müde: »Guten Morgen«.
Über die Zeitung hinweg erwidere ich seinen Gruß. Ein Gespräch beginnt nicht. Mir ist klar, weswegen auch er in Gedanken ist. Er hat seine neue Freundin im Sinn, sonst nichts und niemanden. Gestern Abend hat er sie getroffen. Um zehn Uhr musste er zu Hause sein. Ganz sicher hat er danach noch mit ihr gechattet. Stundenlang. Das gibt wieder eine schlechte Note in der Schule. Neue Freundin, schlechte Note. Manche Automatismen sind erschreckend einfach.
Während Leonhard versonnen an einem Toast herum kaut, kommt meine Tochter Hellen herein und nimmt mir die Zeitung weg, auf die ich mich ohnehin nicht konzentrieren kann.
»Guten Morgen, Papa.«
»Guten Morgen, Liebes.«
Sie füllt sich die Müslischale und isst schweigend, blättert ziellos in der Zeitung. Demnächst macht sie Abitur. Man merkt ihr die Anspannung an. Sie will es unbedingt gut machen, hat Pläne für die Zukunft.
Vera steht gerade unter der Dusche. Sie findet keinen Job, war zu lange raus aus dem Geschäft. Der Kinder wegen, auf eigenen Wunsch. Ihre Versuche, sich auf das eine oder andere Stellenangebot einzulassen, führten ins Nichts. Nur Langeweile und schlechte Stimmung. Ich darf nicht denken, dass da draußen nichts mehr auf sie wartet. Irgendwo muss noch ein Schatz liegen, der gehoben sein will. Sie darf auf Dauer einfach nicht unterfordert sein.
Die kleinen Probleme, Klagen aus der Sicherheit heraus, dass es uns allen alles in allem gut geht. Wir sind gesund, ich verdiene nicht schlecht, die Kinder kommen in Schule und Freundeskreis klar. Und wir haben diese Mauern, unsere Burg.
Das kleine Haus, das fast schon abbezahlt ist, kommt mir heute Morgen vor wie eine Festung. Es ist wie ein Bollwerk, in das wir immer wieder zurückkehren. Des Morgens ziehen wir los, gehen auf Raubzug, versuchen dem Tag Beute abzujagen. Und am Abend kehren wir heim. Mal haben wir uns bereichert, mal haben wir verloren. Wir sind Raubritter, die Raubritter unserer Zeit.
Rückzug. Wahrscheinlich ist es nicht allein das Haus, das uns Schutz und Geborgenheit bietet. Es ist vielmehr das, was in seinen Mauern stattfindet: wir vier.
Sie ist ein kostbares Gut, unsere Gemeinschaft. Vera liebe ich immer noch wie beim ersten Kuss. Sie liebt mich auch, daran glaube ich. Wir lieben uns alle, selbst wenn es nicht immer danach aussieht. Für Vera und mich bedeuten das Haus und die Kinder ein unschätzbares Glück. Leonhard und Hellen werden allmählich flügge. Hellen wird uns diesen Sommer verlassen, um zu studieren. Leonhard gibt sich des Öfteren genervt wegen dieses Haushalts, wäre gerne schon eigenständig. So ist das Leben. Und dennoch kommen sie wieder. Auch als Studentin wird Hellen zurückkehren, am Wochenende ab und zu oder in den Semesterferien. Und Leonhard bleibt uns ganz sicher noch länger erhalten als nur bis zum achtzehnten Geburtstag, wie er gerne androht. Eben weil hier mehr passiert als Haushalt.
Wir gehen auf Raubzug, Tag für Tag, versuchen, dem Leben etwas abzugewinnen. Doch hier ist der Ort, an dem wir nicht gewinnen müssen. Hier ist die Gemeinschaft, die auch die Verluste trägt und übersteht.
Kurz darauf klingelt das Telefon. Ich sitze im Büro und habe es geahnt. Wir haben den Auftrag nicht erhalten. Die Frage wird kommen, ob unsere Bewerbung an der Ausschreibung gut genug vorbereitet war. Die Frage wird in erster Linie mir gelten, denn dies war mein Projekt. Man kann nicht immer gewinnen, aber es betrübt mich dennoch. Schon ertappe ich mich bei der Sehnsucht nach dem Feierabend. Heute werde ich keine reiche Beute machen. Aber wenn Vera neben mir auf dem Sofa sitzt und sich an mich lehnt, dann spielt das keine Rolle mehr.
Ich ziehe sie noch näher zu mir heran und gebe ihr einen Kuss aufs Ohr. Sie seufzt und nimmt meine Hände. Leonhard kommt vom Sport. Ganz kurz schaut er bei uns im Wohnzimmer vorbei, bevor er auf direktem Weg ins Bad geht.
»Wie war die Klassenarbeit?«
»Ging so. War beim Training schneller als Jens! Der hat vielleicht Augen gemacht!«
»Glückwunsch! Das Essen steht in der Küche.«
»Später.«
»Heute gehst du früher schlafen.«
Hellen sitzt oben mit ihrer Freundin und büffelt für die Matheklausur. Nicht ihr stärkstes Fach. Aber sie will ihm einen Achtungserfolg abringen. Ich traue ihr das zu.
Was ist die Beute dieses Tages?
Einmal schneller sein als der härteste Konkurrent. Imagegewinn. Ein Kuss von seiner Flamme.
Ein bisschen mehr Verständnis für einen Wust an Formeln und Zahlen.
Vera erzählt mir von Schnäppchen und der Schlange an der Kasse.
Und ich? Habe einen Auftrag verloren. Aber trotz alledem habe ich gerade heute die Erkenntnis gewonnen, dass diese Burg die fetteste Beute ist, die ich jemals machen werde. Die fetteste Beute, weil sie dich reich macht, auch wenn dein Raubzug erfolglos blieb. Als Ausbeute eines Lebens ist das vielleicht bescheiden, aber ich bin Realist. Es ist gut, ein Raubritter zu sein, solange deine Burg steht.
Der letzte Raub
Der Schuh flog quer durch den Raum direkt auf ihn zu. Ich hätte es niemals für möglich gehalten, so sehr die Fassung zu verlieren. Aber er trieb mich zur Weißglut, wie er da stand. Packpapier in der Hand. Den Fuß linkisch auf einer Plastiktüte. Mit dem unsicheren Blick des Ertappten.
Der Absatz traf ihn unter dem linken Auge. Erschrocken sah er mich an, der Schuh purzelte zu Boden, reflexartig fasste er sich ins Gesicht.
»Was tust du?«, fragte er perplex. Damit hatte er nicht gerechnet. Ebenso wenig wie ich.
»Was ich tue?«, keifte ich. »Ich verliere die Nerven!« Wutentbrannt stampfte ich mit dem Fuß auf und zuckte vor Schmerz zusammen.
Kaum zu glauben, dass ich in diesen Mann verliebt war. Mein Herz. Das war das erste, was er mir stahl. Er war anders als die anderen Männer, deren ich mich ständig erwehren musste. Ich wurde im Sturm erobert, weil er einfühlsam, bescheiden und unaufgeregt war.
»Es tut mir leid«, flüsterte er. »Ich hatte dich nicht …«
»Nein, das hast du nie«, fauchte ich. »Du hast mich nie im Blick, erwartest mich nicht. Du tust und machst, was immer dir in den Sinn kommt. Und du tust und machst es immer falsch. Immer auf meine Kosten. Du bist eine Zumutung für jede Frau!«
Was nicht hundertprozentig stimmte. Ich fühlte mich lange Zeit wohl in seinen Armen. Er war zärtlich. Auch fordernd, für meinen Geschmack manchmal über die Grenzen des Anstands hinaus, aber immer zärtlich. Das war sein zweiter Raub. Meine Unschuld.
»Ich wollte …«, begann er.
Ein wütender Schrei von mir unterbrach ihn. »Ich weiß sehr wohl, was du wolltest, du Dieb.«
Ich hätte nicht mit ihm zusammenziehen sollen. Die Einrichtung unserer gemeinsamen Wohnung kostete mich damals meine gesamten Ersparnisse. Er hatte keine und steuerte kaum etwas bei. Zum Dritten nahm er also mein Geld. Auch weil er weiterhin ohne Beschäftigung blieb und angeblich fleißig studierte. Während ich im Büro Überstunden schob, um wenigstens zum Jahresende eine Sonderzahlung rauszuschlagen.
Aber ich hörte nie auf zu träumen, dass es eines Tages besser würde. Wie blind ich war! Es wurde nicht besser. Im Gegenteil. Als ich verstand, dass Wertgegenstände spurlos verschwanden und manchmal fremde Düfte in der Luft hingen, verflog mein Vertrauen in ihn. Er versprach mir, mich nie wieder zu hintergehen. Aber ich wurde das Misstrauen nicht los.
Eines Tages war es dann soweit. Ich suchte meine Uhr und fand ein schlüpfriges Spielzeug. Es gab keine Ausflüchte mehr. Ich gestand mir ein, dass meine Träume geplatzt waren. Die Träume von einer kleinen, heilen Welt.
Der Kassensturz meiner Beziehung mit ihm wies ein fettes, rotes Minus aus. Ich stellte ihn zur Rede und warnte ihn eindringlich. Vor dem inneren Auge tanzte wütend die kleine Liste seiner Raubzüge in meinem Leben. Das Herz, die Unschuld. Das Geld, die Dinge, die Treue. Ganz zu schweigen von Vertrauen und Träumen. Das war mehr als genug. Ich stellte ihm in Aussicht, dass er gehen würde, wenn sich nicht sofort grundlegend etwas änderte. Er sah mich forschend an, als wollte er herausfinden, wie ernst es mir war.
Ich sagte: »Du hast dich frei an mir und meinem Leben bedient. Und jetzt fühle ich mich bestohlen, ausgenutzt, innerlich verarmt. Aber du wirst nicht länger rauben, sondern einzahlen, ab jetzt.«
Eine Woche war das her. Dass ich trotz alledem bei ihm blieb und ihm diese letzte Chance einräumte, kostete mich meine Selbstachtung. Zugegeben, er gab sich Mühe seitdem. Jedoch nagte der Zweifel an mir, ob dieser Zustand von Dauer sein würde.
Und heute Abend kam ich von der Arbeit, schloss die Wohnung auf und öffnete die Tür. Sie stieß gegen ihn, ein furchtbares Klirren ertönte, Glas spritzte mir entgegen. Ich prallte zurück in den Flur, knickte mit dem Fuß um und landete auf dem Hosenboden. Ein stechender Schmerz durchfuhr mich, als ich aufstand und erkannte, dass die kostbare Vase meiner Großmutter in Scherben vor mir lag.
Rasend vor Wut humpelte ich in die Wohnung, setzte mich auf einen Stuhl und zog den Schuh vom malträtierten Fuß.
»Mist«, sagte er, »das tut mir leid.«
Da warf ich ihm den Schuh an den Kopf.
»Geh«, sagte ich und wies ins Schlafzimmer. »Pack deine Sachen und komm nur noch einmal wieder, um den Rest zu holen.«
»Aber wieso?«, fragte er. »Habe ich mich nicht gebessert?«
»Vielleicht, aber du hast dennoch einen Raub zu viel begangen.«
»Welchen denn?« Das Packpapier raschelte in seinen Händen.
»Du raubst mir den letzten Nerv.«
Ein Morgen mit Nofretete
Fünf Uhr morgens. Feiertag. Ich habe vergessen, den Wecker auszustellen, und ärgere mich. Einschlafen kann ich nicht mehr. Die Unruhe des Lebens setzt ein, sobald ich die Augen öffne.
Du schläfst. Meine Augen verfangen sich in deinem Antlitz. Wenn du wüsstest, wie sehr ich dich liebe. Ich hauche dir einen Kuss auf die Wange und fahre zärtlich über deinen Arm. Dann stehe ich auf.
Vogelgezwitscher, Kaffeemaschine. Die ersten Geräusche des Tages sind vielversprechend. Sonnenaufgang, Zigarettenrauch. Ich ziehe die Beine aufs Sofa, das Leder quietscht. Zu viel Liebe, zu wenig Schlaf. Überdehnung der Sinne. In mir wird es mulmig.
Ich hänge zwischen Himmel und Hölle. Der Krater in meiner Seele ist riesig. Zu groß, um sich jemals wieder zu schließen. Du aber hast einfach angefangen, ihn zuzuschütten. Ohne zu eilen und ohne zu zögern. Jede Geste von dir schafft neue Substanz, wo zuvor gähnendes Nichts war. Gesten sind deine Stärke, eine von überraschend vielen. Du kannst das richtig gut und merkst es nicht einmal. Du bringst neue Horizonte in mein Leben, öffnest den Blick auf die schöne, verheißungsvolle Weite der Welt.
Es ist jedoch nicht gut, wenn ein Mensch zu wichtig wird. Du bist mir jetzt schon viel zu wichtig. Die Erfahrung meiner Jahrzehnte lehrt, dass man sich nicht allzu sehr auf Menschen einlassen darf, sich nicht auf sie verlassen sollte. Du hörst dir an, wie mein Leben war. Doch du scherst dich nicht darum, welche Schlüsse ich aus der Vergangenheit ziehe. Du bist einfach da und schaffst Perspektiven, schaffst einen Neuanfang.
Als wir zusammensaßen und vor der Frage standen, ob wir es miteinander versuchen wollen, hatte ich mir einen Kompromiss zurechtgelegt. Er lautete: Wir haben keine Zukunft, aber wir haben eine Gegenwart. Vielleicht. Wenn wir es wagen. Du hörtest dir geduldig an, was ich grob gezimmert hatte, um deiner und meiner Situation gerecht zu werden. Und dann wischtest du mit einem Satz alles vom Tisch. Ich sehe eine Zukunft für uns, sagtest du, für dich und mich.
Seither wage ich wieder einen Blick nach vorne, nehme das Leben als Chance wahr, lasse etwas Gutes zu. Und das Loch in mir füllt sich mit deinen Gesten.
Darüber ist Zeit vergangen, die Sonne steht am Himmel, der Kaffee ist kalt, ich habe mich gefangen. Vorsichtig schleiche ich ins Schlafzimmer und versuche dich zu wecken.
Es vergehen Minuten, bis du meine Nähe wahrnimmst. Du öffnest die Augen, dein Blick bleibt verschwommen. Gestern noch schmiegtest du dich an mich, heute bleibt jede Regung aus. Mir tut unendlich weh, was mit dir geschieht. Wehe, du wirst nicht gesund. Einen Augenblick noch halte ich dich in den Armen. Dann stehe ich auf. Vogelgezwitscher, Kaffeemaschine.
Auftritt Ihrer Majestät. Wie eine Göttin schreitest du an mir vorüber, erhaben, wunderschön, unnahbar. Die Sonne erstrahlt in deinem Haar, der Rauch verhüllt deine Züge. Den ersten gemeinsamen Kaffee genießen wir in abgrundtiefer Stille. Du blickst in die Leere, ich ringe um Fassung.
Und dann, plötzlich, ein Lächeln. Ich fixiere deine Lippen, schaue in deine Augen. In mir löst sich ein Knoten. Es ist wahrhaftig ein Lächeln, liebevoll, offen, es ist dein Lächeln. Die Tiefe der Nacht entlässt dich in den Tag. Du bist noch da. Dank sei Koffein, Dank sei Nikotin.
Als du eine Viertelstunde später aus dem Bad kommst, legt sich das Handtuch wie ein Turm um dein Haar. Nofretete ist auferstanden und lässt sich zur Audienz herab. In deinen Augen glitzert es. Und dann höre ich Worte aus deinem Mund, dass mir der Atem stockt, dass sich der Krater zum Berg erhebt, dass der Horizont sich schier in die Unendlichkeit weitet. Du lächelst. Eine gemeinsame Wohnung?
Du manipulierst mich und sagst mir die Dinge, die ich gerne höre. Ich lasse es zu, bis ich verstehe, welche Absicht du verfolgst. Du hast zwei Gesichter, bist uneins mit dir selbst, du starke, kämpferische, lebenshungrige Frau. Was ist wahr? Was ist vorübergehende Gnade im Zwiespalt?
Die Zeit mit dir ist wunderschön. Die Impulse, die du in mein Leben bringst, sind unschätzbar wertvoll. Deine Gegenwart ist Reichtum. Nofretete, die Göttliche, hat entschieden, das Leben möge heute gnädig sein. Ihre Hände legen sich segnend über unser kleines Universum.
Vogelgezwitscher, Kaffeemaschine. Die Geräusche des hohen Tages sind verheißungsvoll.
Guten Tag, schön, dich kennenzulernen
Wer bist du? Mein Blick auf dich trifft auf dein Bild von dir. Wie nah bin ich dir? Wie nah bist du dir? Sehe ich nur, was ich von dir möchte, oder siehst du nur, was du von dir möchtest? Was verdränge ich und was verbirgst du? Wie gut ist es für dich, wenn nur dein Selbstbild gilt? Wie gut ist es für dich, wenn nur mein Blick auf dich zählt? Wie bereichernd ist für dich, was ich in dir sehe? Es ist schief, wenn dein Ich alles ist. Es geht schief, wenn mein Du alles ist. Die Wahrheit über dich liegt in Ich und Du.
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Mrs Kisses
She comes over in a tight black dress
I see her smile and I've lost I guess
She looks me in the eyes and takes my hips
Then she touches me with her warm lips
I hop I bop I stop I drop
You don't know what a bliss is
A kiss from Mrs Kisses
I try to slow her down, no way
She's all over me, ha, so to say
She looks me in the eyes and takes my hips
Then she touches me with her warm lips
I hop I bop I stop I drop
You don't know what a bliss is
A kiss from Mrs Kisses
She's an incredible girl
She is a glittering pearl
She is a damn hot iron
She's a dangerous lion
She's a crazy noodle
She's a dipsy doodle
She is my cock-a-doodle-doo
She's my girl and I really take care
She's hungry for me and she do dare
She looks me in the eyes and takes my hips
Then she touches me with her warm lips
I hop I bop I stop I drop
You don't know what a bliss is
A kiss from Mrs Kisses
She's an incredible girl
She is a glittering pearl
She is a damn hot iron
She's a dangerous lion
She's a crazy noodle
She's a dipsy doodle
She is my cock-a-doodle-doo
Lyrics & Music: Dirk Röse
Recorded: 2023
© 2023
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Cut (That's what she said)
You know I can't stand it
You know I can't mend it
You must understand it
No way to defend it
You know I can't stand it
You know I can't mend it
You must understand it
The longer you fool me
The longer you cool me
The longer you act weird
The longer you crack me
The more you distract me
That's why I go
You know you don't please me
You know you don't ease me
You only decrease me
You only have ceased me
You know you don't please me
You know you don't ease me
You only decrease me
The longer you fool me
The longer you cool me
The longer you act weird
The longer you crack me
The more you distract me
That's why I go
That's why I go
For sure you know
Just call me butt
A precise cut
You don't please me
You don't ease me
You decrease me
You have ceased me
That's why I go
And leave you alone with your pain
Lyrics & Music: Dirk Röse
Recorded: 2023
© 2023
If You Don't Come Back
Lyrics & Music: Jerry Leiber & Mike Stoller
Recorded: 2024
© 1973 Elvis Presley
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She
Lyrics & Music: Charles Aznavour & Herbert Kretzmer
Recorded: 2019
© 1974 Charles Aznavour
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River Deep Mountain High
Lyrics & Music: Phil Spector, Jeff Barry & Ellie Greenwich
Recorded: 2021
© 1966 Ike & Tina Turner
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Let It Be Me
Lyrics & Music: Gilbert Becaud, Pierre Delanoe, Manny Curtis
Recorded: 2018
© 1960 The Everly Brothers
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Raining In My Heart
Lyrics & Music: Boudleaux Bryant & Felice Bryant
Recorded: 2018
© 1958, 1959 Buddy Holly
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Career Baby
The world was built around you as it seems
You neither had a sister nor a brother
And your emotions peak in angry screams
Thank God you never tended to be mother
You like to live your very own life
You always wanted to find your own way
You’d rather be alone than to be one’s wife
You won’t miss the top a single day
I must admit that you’re a damn good looking
Two hours sports a day, a steady vegan cooking
But you loved me once, fooled me twice
You went away then cold as ice
I said yes while you said maybe
You’re nothing but a dumb career baby
Your parents always called you little angel
But obviously you’re nothing but a bitch
There’s a revolving door deep in your panties
Who cares as long as you are getting rich
I must admit that you’re a damn good looking
Two hours sports a day, a steady vegan cooking
But you loved me once, fooled me twice
You went away then cold as ice
I said yes while you said maybe
You’re nothing but a dumb career baby
Double income, no kids
More bytes, no bits
More interest, less tax
No obligations, more sex
More money, more style
More luxury, more miles
And now your CEO shows no respect
At least it’s overtime what he expects
You work day-in day-out a steady bustle
Don’t you have a suspicion that’s a hustle
He does admit that you’re a damn good looking
Two hours sports a day, a steady vegan cooking
But he loved you once, fooled you twice
And you’re still there and cold as ice
He says yes while you say maybe
You’re nothing but a dumb career baby
Double income, no kids
More bytes, no bits
More interest, less tax
No obligations, more sex
More money, more style
More luxury, more miles
Career baby, career baby
Lyrics & Music: Dirk Röse
Recorded: 2017
© 2017
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Umbrella Horizon
It hurts me to see you laughing
To watch you talking to these boys
It hurts me to hear you summing
To hear your lovely voice
I just stand there unable to move
And you don’t seem to care
About the tears in my eyes
I think, maybe you wear a disguise
But to my bad surprise
They tell me you’re alright again
You are my umbrella horizon
Bewaring me of rain that’s falling
You are my umbrella horizon
Letting me only see the ground
It hurts me to remember
The happy times and love we shared
It hurts me recalling pleasures
And the belief we had
And all the prayers to Jesus Christ
We had the flair
To help if one of us was blue
You are a part of me that’s still true
Weren’t I a part of you?
They tell me you’re complete again
You are my umbrella horizon
Bewaring me of rain that’s falling
You are my umbrella horizon
Letting me only see the ground
It hurts me to remember
The seldom sorrows, the tears we’ve cried
It hurts me recalling bad days
And some bitterness inside
I sometimes said that you were wrong
Didn’t you know that
I was weak and you were strong?
Now I know it always has been my fault
And whenever I called
I just needed your guiding hand
You are a sunshade horizon
Keeping away the lovely sunshine
You are my umbrella horizon
Letting me only see the ground
Lyrics & Music: Dirk Röse
Recorded: 2018
© 1986
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First Fresh Spring Rain
Who would have ever thought we’d meet again
But now we did, and all my life begins to breathe
The wind that brings on long lost seeds for these
Lonesome desert areas
It’s crazy because I haven’t seen you for years
Who would have ever thought I’d dream again
I’d like to settle down with you and then take off
A life, a home, good luck and all this stuff
Show the world how our love goes
I’m crazy because I haven’t thought of love for years
You’re like a first fresh spring rain
For a dried-up wheat-field
You’re like a first warm spring wind
After frozen winter days
I feel like flowers growing
All along true lovers’ paths
I see the left and right side again that
Frames my hazy ways
Who would have ever thought I’d love again
But now I do and I feel that you love me, too
I know you get those goosebumps like I do
When we hug each other tight
We’re crazy because we haven’t been so close for years
You’re like a first fresh spring rain
For a dried-up wheat-field
You’re like a first warm spring wind
After frozen winter days
I feel like flowers growing
All along true lovers’ paths
I see the left and right side again that
Frames my hazy ways
Lyrics & Music: Dirk Röse
Recorded: 2021
© 1992